Welche Themen interessieren Jugendliche in digitalen Spielen? Und was benötigen sie, um sich in pädagogischen Angeboten wohlzufühlen? Eingeladen hatte das Team von „Spielraum“, welches im Kontext des Projekts „Ethik und Games“ diese und andere Fragen mit knapp 20 Medienpädagog*innen, Lehrer*innen und Jugendlichen am 25. April bei unserem Expert*innenworkshop „Bildungspotentiale digitaler Spiele für Jugendliche“ diskutierte.
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Impulsrunde: Zunächst sprach Stephan Schölzel vom InfoCafé Neu Isenburg über pädagogische Arbeit mit strukturell benachteiligten Jugendlichen und bot einen Einblick in seinen Berufsalltag. Anschließend erklärte André Weßel vom „Spielraum“-Team, inwieweit sich digitale Spiele in Bildungskontexten nutzen lassen und stellte bereits erprobte Titel wie „Dys4ia“ und „September 12th“ vor.
Danach setzten sich die Teilnehmer*innen in insgesamt vier Workshops zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und anhand konkreter Fragestellungen Anregungen für die Arbeit mit (strukturell) benachteiligten Jugendlichen zu sammeln. Zum Ende der Veranstaltung wurden dann die wichtigsten Erkenntnisse noch einmal hervorgehoben und gemeinsam im Plenum diskutiert.
Einigkeit herrschte darüber, dass grundsätzlich alle Themen durch digitale Spiele bearbeitet werden können, jedoch einige wichtige – auch für Spiele relevante – Kriterien durch medienpädagogische Projekte erfüllt werden müssen: Selbstwirksamkeit, Spaß und Herausforderungen, die nicht in Frust abgleiten. Im Kontext der Arbeit mit strukturell benachteiligten Jugendlichen wurde zudem betont, dass man gerade diese Zielgruppe direkt und persönlich ansprechen muss, um sie in verfügbare Angebote einzubinden.
Als ebenso wichtig wurde die Netzwerkarbeit unter den Jugendarbeiter*innen empfunden, insbesondere, um Jugendlichen auch weiterführende Perspektiven über das einzelne Projekt hinaus bieten zu können. Gerade in diesem Sinne war der sechsstündige Workshoptag sehr bereichernd, wie die abschließende Feedbackrunde zeigte, und es sind bereits erste Ideen für Kooperationen entstanden.
Fotos: Jürgen Sleegers / CC-BY-NC-SA 3.0
Der Expert*innen-Workshop ist Teil des Projekts „Ethik und Games“, das von Spielraum am Forschungsschwerpunkt „Medienwelten“ des Instituts für Medienforschung und Medienpädagogik (IMM) der TH Köln realisiert und durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Bundeszentrale für politische Bildung sowie das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW gefördert wird. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW und dem Spieleratgeber-NRW statt.